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Schrecken mit gutem Ausgang

Bericht: MV

Hanno (3) von Feuerwehr aus Auto befreit – und bedankt sich

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Mit einem Bild bedankte sich der kleine Hanno bei den Feuerwehrleuten für seine Rettung.

Das eigene Kind sitzt bei Temperaturen um den Nullpunkt im Auto und das Fahrzeug ist verschlossen – in so einer Situation wäre wohl kein Elternteil gerne. Jaqueline und Niklas Hüsing haben genau das in der vergangenen Woche erlebt. Allerdings nahm der Schrecken ein positives Ende. Sohnemann Hanno konnte durch die Feuerwehr befreit werden und war nach dem Einsatz zwar geschockt, aber putzmunter.

Schock – und nur eine Alternative

Niklas Hüsing hatte den Dreijährigen in seinen Sitz gesetzt, den Motor gestartet und die Heizung im Auto angemacht. Dann schloss er die Tür und befreite die Scheiben mit dem Kratzer vom Eis. Als er wieder einsteigen wollte, war das nicht möglich. Der Motor hatte sich nach kurzer Zeit eigenständig abgestellt, der Schlüssel steckte und das Auto war verschlossen. „Das wird ein technischer Defekt gewesen sein“, schätzt Oberbrandmeister und Einsatzleiter Andre Menzel von der Feuerwehr.

„Ich habe es am Anfang gar nicht mitbekommen, bis mein Mann mich gerufen hat, dass ich nach unten kommen soll“, erinnert sich Jaqueline Hüsing. Im ersten Moment saß bei ihr der Schock in den Gliedern. Mit ihrem Mann versuchte sie, ihren Sohn dazu zu bringen, dass er eigenständig die Tür aufmacht. „Aber er kennt das ja gar nicht. Deshalb war das schwierig.“ Da Hanno merkte, dass in der Situation etwas nicht stimmt, fing er zudem an zu weinen.

Das Paar rief einen Bekannten an, der Kfz-Mechaniker ist. Da es keinen Zweitschlüssel gab, meinte er, dass nur noch die Alternative bliebe, die Scheibe des Autos einzuschlagen. „Mein Mann hat bestimmt zehn Mal mit dem Hammer gegen die Scheibe geschlagen, aber es passierte nichts. Es hat richtig gescheppert in der Nachbarschaft“, erinnert sich Jaqueline Hüsing. Da der Sohn mittlerweile schon seit einer halben Stunde im Auto saß, entschieden sie sich, die Feuerwehr zu rufen.

Doppelt positiver Effekt

Für die Kameradinnen und Kameraden war dann schnell klar, dass sie die Beifahrerscheibe einschlagen, um sich so Zugang zum Auto zu verschaffen. Für die Feuerwehr war es am Ende „Normalität“. „Es kommt selbstverständlich nicht alltäglich vor, aber es ist für Feuerwehrleute nichts Außergewöhnliches, Menschen aus einem Auto zu befreien. Und hier ging es ja auch nur darum, die Scheibe zu öffnen“, sagt Feuerwehrmann Menzel. Mit ihrem Spezialwerkzeug war die Scheibe schnell dahin.

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Mit Spezialwerkzeug verschaffte sich die Feuerwehr Zugang zum Auto.

    „Die Einsatzkräfte sind auf Hanno eingegangen. Das fand ich total lieb. Da merkt man, dass viele selber Eltern sind.“
Jaqueline Hüsing

Einen positiven Effekt hatte die Ankunft der Feuerwehrleute auch auf Hanno. Der weinte nicht mehr und war plötzlich völlig fasziniert von den ganzen Einsatzkräften in seiner Einfahrt. „Er hat richtig große Augen bekommen. Die vielen Feuerwehrfrauen und -männer in voller Montur. Außerdem sind die Einsatzkräfte toll auf ihn eingegangen. Das fand ich total lieb. Da merkt man, dass viele selber Eltern sind“, schildert Jaqueline Hüsing. So blieb Hanno ruhig und schaute sich geduldig den Einsatz an.

Ein selbstgemaltes Bild für die Wehr

Schließlich konnte der Dreijährige befreit und endlich wieder den Eltern übergeben werden. „Ihm ging es gut, wir mussten auch nicht zum Arzt. Aber er hat den ganzen Tag noch darüber geredet“, erinnert sich Jaqueline Hüsing.

Wie dankbar die Familie für die Rettung war, zeigte sich dann am darauffolgenden Montag als Niklas Hüsing die Kameradinnen und Kameraden bei einer Übung überraschte und ihnen ein Dankeschön überreichte. Dazu gehörte auch ein selbstgemaltes Bild von Hanno, das nun einen zentralen Platz in der Fahrzeughalle erhalten soll. „Es ist in Wettringen zum Glück noch so, dass man viel Dankbarkeit erhält. Und es ist natürlich immer schön, wenn man Dank zurückbekommt“, freut sich Menzel mit seinen Kollegen über das Geschenk.