Mit Vollalarm wurde die Wettringer Feuerwehr am Freitagmorgen in die Theodor-Storm-Straße gerufen. Ein Wohnhaus sollte brennen. Bei Eintreffen der ersten Kräfte drang dichter Rauch aus mehreren Fenster eines Mehrfamilienhauses. Da alle 13 Bewohner das Gebäude bereits selbstständig verlassen haben, konnte sich die Feuerwehr auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Im ersten Oberschoss gerieten offenbar elektrische Geräte einer Küche in Brand. Ein Trupp unter Atemschutz ging in das Gebäude vor und konnte den Brand schnell löschen. Im Anschluss wurden mehrere Fenster zur Belüftung geöffnet und ein Überdruckbelüfter kam zum Einsatz. Alle Wohnungen wurden kontrolliert, da durch eine offenstehende Wohnungstür der Brandrauch bis in das oberste Geschoss zog.
Die Bewohner der betreffenden Wohnung versuchten noch den Brand mit Hilfe eines Duschkopfes zu löschen und konnten diesen auch eindämmen. Bei Verlassen der Wohnung konnte in der Ausnahmesituation das Wasser dann wohl nicht vollständig abgestellt werden, sodass ein Wasserschaden in der Wohnung entstand.
Die Feuerwehr selbst musste nur eine sehr geringe Menge an Löschwasser einsetzen.
Um 12:52 Uhr wurde die Feuerwehr zur Straße ,,Im Wiesengrund“ gerufen. Ein Kamin konnte den Rauch offenbar nicht korrekt abführen, was zu einem Verrauchen des Wohnzimmers führte. Die Feuerwehr belüftete das Wohnhaus mit einem Überdruckbelüfter. Der ebenfalls angeforderte Bezirksschornsteinfeger untersuchte im Anschluss den Kamin inkl. Schornstein. Im Einsatz waren das TLF 4000 und LF 10 mit 12 Einsatzkräften.
Brand in Metelen - Gebäude mit Hackschnitzelanlage in Flammen
Jens Kleblat / MV
„Beim Anfahren konnten wir schon von der Kreisstraße aus sehen, dass Flammen aus dem Dach des Stalls kommen. Daraufhin haben wir direkt unsere Nachbarwehr Ochtrup mitalarmiert – mit einer Drehleiter und zwei Gruppen zusätzlich“, sagt Wehrführer Manfred Krude kurze Zeit später an der Brandstelle.
Vor Ort habe man sofort Mannschaft, Gerät und vor allem Taktik walten lassen und zunächst nicht mit der Bekämpfung des Brandes begonnen, sondern mit dem Schutz angrenzender Stallungen. Krude: „Die erste Maßnahme war, eine Riegelstellung vorzunehmen, damit das Feuer nicht auf die anderen benachbarten Schweineställe, die direkt angrenzen und angebaut sind, übergreifen konnte. Die Tiere waren im angrenzenden Stall untergebracht. Vorsichtshalber haben wir die mit dem Landwirt und dessen Nachbarn sowie auch mit Feuerwehrleuten in einen anderen, weiter entfernt gelegenen Stall hineingetrieben. Der Stall war aber völlig intakt – nicht verraucht, kein Feuer.“
Wie die Polizei berichtet, wurden etwa 750 Schweine auf umliegende Landwirte verteilt. Tiere kamen durch den Brand nicht zu Schaden.
In dem betroffenen Gebäude war neben Kleingeräten, einer alten Kochstelle und Fahrrädern hauptsächlich eine größere Hackschnitzelheizung untergebracht. Diese ist ebenso wie der dazugehörige Spänebunker rasch ein Raub der Flammen geworden, wie Krude weiter berichtet.
Neben der Feuerwehr Ochtrup rückten auch noch Wehrleute aus Wettringen an, ebenso ein Rettungswagen von der Feuerwehr Rheine. Zudem aktivierte die Feuerwehr auch sofort zwei für solche Einsätze ständig verfügbare 10 000-Liter-Fässer, mit Hilfe derer zwei Wechsellader-Lkw eines Metelener Unternehmens im Pendelverkehr Löschwasser zur Brandstelle brachten und so neben dem hofeigenen Löschteich für genügend Wasser sorgten.
Alles in allem keine Selbstverständlichkeit, so Krude. Vor allem aber durch den Einsatz des Ochtruper Gelenkmastes habe man ein Übergreifen der Flammen schließlich verhindern und das eigentliche Feuer unter Kontrolle bringen können, lobt Krude den Einsatz der hinzugerufenen Kameraden, zu denen man ein gutes Verhältnis habe. Apropos: Auch der Landwirt erhielt noch während der Löscharbeiten von verschiedenen Seiten Hilfe. Krude: „Ein Metelener Unternehmer, der Notstromaggregate repariert und vertreibt, ist sofort eingesprungen. Wie das in einem kleinen Ort üblich ist.“
Denn von dem Brand betroffen gewesen sei auch die Hauptverteilung für den Hof samt des nahe an der Brandstelle gelegenen Wohnhauses. Dank der Aggregate habe man den Hähnchenmaststall und die Ferkelställe des Betriebes zeitnah wieder mit dem notwendigen Strom versorgen können. Neben 75 Wehrleuten unterstützten somit auch zahlreiche Privatleute den betroffenen Landwirt, der sich in Metelen selbst intensiv engagiert, wie Krude erklärt.
Die weiteren Maßnahmen der Feuerwehr dauerten in reduzierter Mannschaftsstärke unterdessen noch zum Sonntagmorgen an. Erst im Laufe des Sonntages, so Krude abschließend, würden zusätzliche Notstromaggregate wieder für ausreichend Strom in allen Bereichen des Betriebs sorgen.
Die abgebrannte Halle jedoch wurde bereits während der Löscharbeiten von der Polizei beschlagnahmt. Die Beamten haben ihre Ermittlungen aufgenommen und wollen klären, wie genau es zu dem Brand kommen konnte. Auch eine Schadenssumme steht noch nicht fest.