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Die ersten 100 Jahre

Am [28.2.1892] fand in der Gaststätte Engelbert Pelster die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wettringen statt. Als 1. Hauptmann wurde der Kaufmann von Gellecum und als 2. Hauptmann Amtmann Tenholt gewählt. Acht weitere Mitglieder gehörten dem ersten Vorstand an. Die persönliche Ausrüstung musste jeder Feuerwehrmann selbst bezahlen, eine Uniform gab es nicht. Wer ohne begründete Entschuldigung den Übungen fern blieb zahlte jeweils 25 Pfennig in die Vereinskasse. Als erstes Gerät der Wettringer Feuerwehr wurde eine neue Handdruckspritze angeschafft. Bereits nach vier Jahren Übernahm Herr Stahl das Amt des 1. Hauptmanns, welches er zwei Jahre später an Amtmann Tenholt weitergab.

Auf Anordnung des Regierungspräsidenten wurde [1899] eine weitere Spritze für 1040 Mark und [1907] ein erster Schlauchwagen angeschafft. [1910] wurde die Feuerwehr erstmals mit neuen Uniformen durch die Gemeinde ausgestattet.

[1913] wurde das erste Gerätehaus [Spritzenhaus] an der Ecke Metelener Straße/Rothenberger Straße fertig gestellt. Die Ausrüstung war minimal. Erstmals wurde im Jahr [1935] eine kleine Motorspritze für 3500 Mark angeschafft, nachdem einige Jahre zuvor der Windkessel an der Druckspritze bei einem Brand entzwei ging. Große Probleme gab es immer wieder mit der Wasserversorgung, da die Wasserläufe [Aa und Vechte] zu weit entfernt lagen, größere Brunnen fehlten und die öffentliche Wasserversorgung auch im Ortskern nicht ausreichend vorhanden war.

Nach dem Tod von Josef Schnermann übernahm [1936] Ernst Niehues die Leitung der Feuerwehr. In der Zeit vor dem II. Weltkrieg nahmen die Anzahl der Übungen und Versammlungen so stark zu, dass Bürgermeister Ströning sich beim Landrat beschwerte, da Schichtdienst und landwirtschaftlicher Ernteeinsatz damit nicht vereinbart werden konnten.

Seit [1934] verfügte die Feuerwehr über einen ersten Motorwagen, einen umgebauten Mercedes PKW, der aber [1940] nicht mehr betriebssicher war. Im Oktober [1942] wurde von der Fa. Koebe in Lukenwalde ein erstes neues Löschgruppenfahrzeug zum Gesamtpreis von 10.373 RM geliefert. Ein Jahr später erhielt die Gemeinde einen Zuschuss von 5500 RM für die Neuanschaffung vom Regierungspräsidenten.

Während des II. Weltkrieges kam es zu personellen Engpässen, weil zahlreiche Männer eingezogen wurden. Nur durch Zwangsverpflichtungen konnte die Feuerwehr zunächst einsatzbereit bleiben. Zahlreiche Einsätze auch außerhalb von Wettringen musste die Wehr in Folge der kriegerischen Angriffe leisten. Im Juni [1945] war die Feuerwehr mit 28 Aktiven nicht mehr einsatzfähig, wie es in einem Bericht des Wehrführers hieß. Die Soldaten der Alliierten hatten den Mannschaftswagen mit Ausrüstung sowie die Motorspritze mitgenommen. Die Motorspritze konnte kurze Zeit später – jedoch defekt – wieder aufgefunden werden, der Mannschaftswagen, der in Hamburg gelandet war, wurde erst im April [1952] nach einem Rechtsstreit wieder an die Wettringer Wehr zurück gegeben. Diese hatte bereits [1950] einen neuen Mannschaftswagen erhalten.

[1952] wurde das 60-jährige Bestehen der Wettringer Feuerwehr mit einem großen Umzug und einer Festschrift gefeiert.

[1959] gab Wehrführer Ernst Niehues aus Altersgründen sein Amt an Bernhard Wolbeck sen. weiter. In diesem Jahr wurde vom Rat beschlossen, ein neues Feuerwehrgerätehaus in der Ortsmitte [Am Hügel] mit einem davor gelagerten großen Parkplatz zu bauen. Inzwischen war die Feuerwehr gut ausgerüstet mit zwei Löschfahrzeugen LF8, zwei Tragkraftspritzenanhängern, drei Kraftspritzen und einem Schlauchanhänger. Erstmals wurde vom Gemeinderat eine Satzung zur Erhebung von Gebühren für Dienstleistungen der Freiwilligen Feuerwehr beschlossen.

Im Oktober [1960] konnte dann mit einem feierlichen Festakt das neue Gerätehaus an die Wehr übergeben werden. Eine große Fahrzeughalle mit Werkstatt, ein großer Versammlungsraum und ein Büro für die Wehrführung sowie eine Dienstwohnung für den Gerätewart verbesserte die Ausstattung der Wehr erheblich.

Erstmals im Dezember [1966] führte die neugegründete Laienspielschar der Feuerwehr unter der Leitung von Karl Bruning das erste plattdeutsche Lustspiel „Möllers Drüksken“ auf – mit großem Erfolg!

[1962] schaffte die Gemeinde ein neues 6t-MAN Tanklöschfahrzeug mit Aufbau von der Firma Ziegler an.

Im Dezember [1968] wurde der erste gemeindeeigene Krankentransporter angeschafft, um im Notfall schnell Schwerkranke und Unfallopfer in die Krankhäuser der Umgebung fahren zu können. Dieser wurde im Gerätehaus stationiert und von Mitgliedern der Feuerwehr gefahren.

[1967] konnte die Feuerwehr ihr 75-jähriges Bestehen mit einem mehrtägigen Fest feiern. Eine neue Fahne wurde zum Jubiläum angeschafft.

[1971] schied nach 36 Jahren aktiver Tätigkeit der stellvertretende Wehrführer Josef Krümpel aus. Sein Nachfolger wurde Brandmeister Carl Bruning, der auch die kommissarische Leitung der Feuerwehr übernahm. Im gleichen Jahr schied Wehrführer Bernhard Wolbeck aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt aus. Ihm folgte Theodor Niehues als Wehrführer.

Im Dezember [1973] konnte das neue Löschfahrzeug LF8 in Betrieb genommen werden.

[1977] kam es zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Wehrführung und dem neuen Gemeindedirektor Günther Lorenz, die erst nach Vermittlung des Bürgermeisters Rolf Cyprian nach einigen Monaten ausgeräumt werden konnten.

[1982] wurde ein neuer Kommandowagen angeschafft. Die Löschwasserversorgung in der Gemeinde konnte in den 80-iger Jahren durch zahlreiche neue Hydranten deutlich verbessert werden.

[1982] übergab Wehrführer Theodor Niehues sein Amt aus gesundheitlichen Gründen an Carl Bruning.

Seit [1984] wurde durch Funkmeldeempfänger die „stille Alarmierung“ auch in Wettringen eingeführt, sodass bei kleineren Einsätzen auf Sirenen verzichtet werden konnte.

[1987] wurde der Krankentransportdienst der Wettringer Feuerwehr mit eigenem Krankenwagen nach fast 23.000 Einsätzen eingestellt. Viele Jahre haben Günter Weiß und Willi Bordiek mit Unterstützung von ehrenamtlichen Kräften aus der Feuerwehr diesen Dienst zuverlässig in Wettringen gewährleistet.

[1988] wurde die erste Rettungsschere und ein Spreizer angeschafft. Bei den Einsätzen gibt es immer neue Anforderungen, so auch bei den technischen Hilfeleistungen [z.B. bei Unfällen].

[1990] wurde ein neues Tanklöschfahrzeug TLF16/25 zum Preis von 266.000 DM angeschafft. Der Schulungsraum des Gerätehauses wurde vergrößert, Wasch- und Duschmöglichkeiten geschaffen und eine neue Kleider- und Gerätekammer eingerichtet.

Im November [1990] übergab Carl Bruning das Amt des Wehrführers aus gesundheitlichen Gründen ab. Sein Nachfolger wurde Bernhard Wolbeck jun. Gleichzeitig trat aus beruflichen Gründung der stellvertretende Wehrführer Reinhard Schoo von seinem Amt zurück. Werner Henrichsmann übernahm diese Aufgabe.

[1992] feiert die ganze Gemeinde mit einer Festwoche das 100-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Wettringen.